Von Handballtorhütern wird oft behauptet, dass sie ein besonderer Schlag Mensch sind. Ich bin in dieser Hinsicht befangen und Ihr müsst Euch selbst ein Urteil bilden. Der Torhüter ist der Einzelsportler in einem Mannschaftssport und wo es ihm im Vergleich zu seinen Teamkameraden an Körperlichem fehlt, macht er das mit mentaler Stärke wett.
Der Kampf mit seinen Dämonen, das Psychospiel mit seinen Gegnern oder das Verschieben der Grenzen weit über die körperliche- und Willensstärke hinaus. Diese Dinge waren immer Reiz und treibende Kraft bei den Herausforderungen, die ich gesucht habe. Heute weiß ich mehr denn je um die mentale Komponenten hinter jedem Erfolg und verstehe diese für mich zum Vorteil zu nutzen.
”It’s all about mental game!”

Meine absolute Leidenschaft habe ich im Triathlon gefunden. Die Kombination aus drei so unterschiedlichen Disziplinen, die jede für sich einen enormen Zeitaufwand benötigen und einem alles abverlangen. Das Erschöpfungsgefühl des ganzen Körpers schon bei den Kurzdistanzen, gepaart mit dem Adrenalin des Finish. Die unvorstellbare, mentale Komponente bei Langdistanzen, die über das körperliche Leistungsvermögen weit hinaus geht. All diese Dinge sind Grenzerfahrungen, die zu Erleben regelrecht süchtig machen und einen immer wieder antreiben. Dieses Gefühl zu konservieren und in den unterschiedlichsten, auch nicht sportlichen Momenten abzurufen, ist mein Erfolgsgeheimnis, das ich mit euch teilen möchte!

Mitteldistanz (Audi Triathlon Ingolstadt): 4:27:05
Langdistanz (DATEV Challenge Roth): 9:33:13

Wie viele Triathleten komme auch ich vom Laufen. Den ersten Halbmarathon absolvierte ich mit 17 Jahren. Ab dann war die Leidenschaft für die langen Distanzen geweckt. Es folgten diverse HM, M, UM und Skyraces.

Halbmarathon: 1:24:40
Marathon (Berlin): 3:26:02
Tour de Tirol (75km, 3500hm): 9:07:16

In 25 Jahren Handball als Torhüter in diversen Vereinen und Ligen habe ich immer wieder erfahren, wie wichtig ein Team, die Kameradschaft und die Unterstützung seiner Mitstreiter ist und welche Kräfte sie freisetzen kann. Von diesem Konzept profitiere ich auch heute als Einzelsportler immer wieder.

14 Jahre TSV Neuburg a.d. Donau (Bezirksliga Bayern)
6 Jahre HSG Kreuzberg (Landesliga Berlin)
5 Jahre Team CDG/GW Wuppertal (Landesliga Niederrhein)

Eine der schönsten und vielleicht komplettesten Aktivitäten ist das Bergsteigen. Ob Hochtouren oder Skitouren in den rauen und einsamen Hochgebirgen ist die Kombination aus technischem Verständnis für Material und sich verändernden Bedingungen, den eigenen Fähigkeiten, der Unberechenbarkeit der Natur, einer intensiven Vorbereitung und einem erfahrenen Seilpartner.
Entschleunigt, im Einklang und Erleben der Natur, erfüllt es mich, Schritt für Schritt über Gletscherfelder Richtung Gipfel zu gehen und sich am Ende mit einem atemberaubenden Ausblick zu belohnen.

Peaks u.a.:
Dufourspitze (4.634m)
Zumsteinspitze (4.563m)
Signalkuppe – Punta Gnifetti (4.554m)
Parrotspitze (4.432m)
Allalinhorn (4.027m)

Wie das Bergsteigen wurde mir auch die Kletterei in die Wiege gelegt. Mit meinem Vater machte ich die ersten Versuche im Heimatnahen Naturklettergebiet Dollnstein. Von den Sportklettergebieten in Arco über herausfordernde Wände in der Fränkischen Schweiz bis hin zu den französischen „Problemen“, konnte ich viele knifflige Stellen überwinden und bin an ebenso vielen gescheitert.
Beim Klettern und Highlinen habe ich wirklich gelernt, über meine Ängste, meine Glaubenssätze („das schaffst du niemals“) und meine Dämonen Kontrolle zu gewinnen.
Auf einer Highline in ~250m Höhe in der Gorges du Verdon, während Gänsegeier mit 2,5m Spannweite die Thermik nutzen und sich in die Höhe schrauben, lernt man alles um sich herum auszublenden und nur auf das Hier und Jetzt, auf sich selbst zu konzentrieren.